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Rosemarie Koczÿ

Ausstellung

27. August – 19. November 2017

Kunsthalle
Gr. Perdekampstr. 25, Recklinghausen


H I N W E I S

Rosemarie Koczy

In unserem Programmheft „August – Dezember 2017“ haben wir zu einer Ausstellung mit Werken von Rosemarie Koczy eingeladen. Ihre Werke galten bis dahin als die einer Künstlerin, die selbst den Holocaust als Kind überlebt hatte, im KZ und jüdischer Herkunft war. Mit ihren Bildern und Zeichnungen wollte sie den Opfern der Shoah ein Denkmal setzen: „Ich webe euch ein Leichentuch.“

Als im Nachgang zu der Ausstellung die in Recklinghausen geborene Künstlerin in das Online-Opferbuch der Stadt aufgenommen werden sollte, wurde – wie üblich – zu ihrer Person und Familie recherchiert. Dabei stellte sich heraus, dass sie sich eine jüdische Identität erst viel später zugelegt hatte. Was ihre Motivation war, bleibt unklar. Möglicherweise hat sie sich zu sehr mit dem Thema identifiziert. Sie ist wohl nicht die einzige, die dies getan hat und letztlich selbst davon überzeugt war. Ihrem künstlerischen Werk tut dies keinen Abbruch, auch nicht der Intention, die sie damit verband.

Mehr dazu unter: https://kunsthalle-recklinghausen.de/ausstellungen-1/archiv-1/rosemarie-koczy


Die Kunsthalle Recklinghausen zeigt mehr als 100 Werke der aus Recklinghausen stammenden jüdischen Künstlerin Rosemarie Inge Koczÿ. Im Zentrum der Ausstellung stehen Tuschzeichnungen aus dem Zyklus „Ich webe Euch ein Leichentuch“, mit dem die Künstlerin an die Opfer der Shoah erinnert; darüber hinaus Gemälde und Skulpturen, die allesamt als großzügige Schenkung aus dem Vermächtnis der Künstlerin in die Sammlung der Kunsthalle Recklinghausen gelangten.

Am 5. März 1939 geboren, kommt sie 1942 in ein Außenlager des KZs Dachau, dann in das KZ Ottenhausen-Saarbrücken. Sie überlebt durch die Hilfe von Mitgefangenen, verbleibt aber trotz Befreiung noch bis 1951 in einem Lager für „Displaced Persons“. Als ihre Großeltern sie nach langer Suche ausfindig machen, kehrt sie noch einmal nach Recklinghausen zurück. 1959 geht sie in die Schweiz und studiert an der École des Arts Décorafis in Genf. 1972 lernt sie Peggy Guggenheim kennen und über sie den späteren Direktor des Solomon R. Guggenheim Museums in New York. Rosemarie Koczÿ zieht nach New York.

Mitte der 1970er Jahre rücken die Aufarbeitung ihrer Kindheitserlebnisse und der Holocaust ins Zentrum ihres künstlerischen Schaffens. Es entstehen mehr als 12.000 Tuschzeichnungen, mit denen die Künstlerin der Opfer der Shoah gedenkt, und die sie rückseitig stets mit demselben Text versieht: „Ich webe Euch ein Leichentuch“. So zollt sie den Toten Respekt: „Das Leichentuch ist das Strichgewebe, das jede meiner Gestalten umgibt, um sie in Würde zu beerdigen.“

1984 heiratet sie in zweiter Ehe den amerikanischen Komponisten Louis Pelosi. In Croton-on-Hudson laden beide regelmäßig zu Kunst- und Musikveranstaltungen ein und fördern junge Künstler/- innen. Rosemarie Koczÿ stirbt im Dezember 2007 und hinterlässt ein umfangreiches, eindringliches OEuvre, das überzeugend die Möglichkeiten der bildenden Kunst im „Angesicht der Shoah“ begreifen lässt. Koczÿs Werke befinden sich u. a. in der Sammlung des Solomon R. Guggenheim Museums, New York, der Peggy Guggenheim Collection, Venedig, der Collection de l’Art Brut, Lausanne, den Gedenkstätten Buchenwald und Yad Vashem.