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„Metamorphosen des Bösen“. Deutsch-russische Feindbilder im 20. Jahrhundert

Vortrag von Dr. Klaus Waschik

25. Oktober 2022


Aula - 19.00 Uhr
Gymnasium Petrinum Recklinghausen


„Jeder Schuss – ein Russ‘, jeder Stoß – ein Franzos‘“. Im Gegensatz zu historischen Feindbildern zwischen den Ländern Europas, die uns heute in der EU vollkommen anachronistisch erscheinen, sind Feinbilder zwischen Deutschland und Russland bzw. der UdSSR auf beunruhigende Weise stets virulent geblieben. Auf jahrhundertealten Schreckensvisionen von Hunnenstürmen und mordenden Kosaken aufbauend, hatten antisowjetische Feindbilder im 20. Jahrhundert und haben auch seit neuestem antirussische Feindbilder Konjunktur. Stellte man gegenüber dem „Erzfeind Frankreich“ nie in Abrede, dass es sich hierbei um eine große Kulturnation handelte, so wurde (und wird erneut) die fundamentale Andersartigkeit Russlands gegenüber dem Westen und auch Deutschland hervorgehoben. So festigte das Anders-Sein Russlands auch das So-Seins des Westens.

Und auch Russland bzw. die UdSSR schöpfte einen nicht unwesentlichen Teil seiner/ihrer staatlichen und weltanschaulichen Identität aus jener Frontstellung gegenüber einem „verfaulenden Westen“, durch den sie sich einerseits belagert sah, dem gegenüber sie sich andererseits als Ort der „wahren Lehre“ inszenierte.

In der Veranstaltung werden anhand von unterschiedlichen Medien traditionelle wie aktuelle Feindbilder zwischen Russland und Deutschland thematisiert und in ihrer Herkunft, Zielsetzung und Wirksamkeit hinterfragt.

Anmeldung: an die VHS

Kooperation: VHS Recklinghausen, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen e.V.