Vortrag von Irmtrud Wojak
07. März 2024
VHS, Raum 0.20 - 19:00 Uhr
Willy-Brandt-Haus, Recklinghausen
„Eine Frage hat mich immer neu beschäftigt: Was macht Menschen stark genug, selbst unter extremen Bedingungen für die Menschenrechte zu kämpfen?“, sagt Dr. Irmtrud Wojak. Leben und Werk des Juristen Dr. Fritz Bauer, dessen Biografie sie schrieb, sind dafür beispielhaft. Von Anfang an kämpfte er gegen die Nazis, die ihn als Sozialdemokraten deswegen 1933 sofort ins KZ warfen. Und Bauer setzte diesen Kampf auch nach 1949 fort, als es um die Entnazifizierung Deutschlands ging. Der Jurist brachte Auschwitz, die Verbrechen der NS-Justiz, der NS-Medizin und der Wehrmacht vor Gericht. Er kämpfte für den Aufbau einer humanen Rechtsordnung und gegen die Straflosigkeit von Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Sein Ziel war es, den Geist des Widerstands bei der Jugend und überhaupt in der deutschen Gesellschaft zu stärken.
Die Referentin stellt die Biografie Bauers und die Zielsetzungen des Fritz Bauer Forums vor, die an das Vermächtnis des Juristen anknüpfen. Die habilitierte Historikerin Irmtrud Wojak ist Geschäftsführerin der BUXUS STIFTUNG und Initiatorin des Fritz Bauer Forum in Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte sind juristische Zeitgeschichte, Exil und Erinnerungskulturen. Sie war stellvertretende Direktorin am Fritz Bauer Institut in Frankfurt, Leiterin der Historischen Abteilung des Internationalen Suchdienstes (jetzt „Arolsen Archives“ in Bad Arolsen) und Gründungsdirektorin des „NS-Dokumentationszentrums“ München.
Anmeldung: VHS Recklinghausen, Kursnr. 24A-1101
Kooperation: VHS Recklinghausen