Mit Dr. Angelika Böttcher, Dr. Matthias Kordes
10. März 2018
Stadt- und Vestisches Archiv - 10.30 Uhr
Hohenzollernstr. 12, Recklinghausen
Das Institut für Stadtgeschichte vereint gleich zwei Einrichtungen unter einem Dach: das Stadt- und Vestische Archiv sowie die RETRO STATION mit ihrer stadtgeschichtlichen Ausstellung. Während des Rundgangs wird zunächst die RETRO STATION vorgestellt. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Abteilung, die die Ereignisse des 20. Jahrhunderts in Recklinghausen präsentiert. Kernstück der Abteilung ist der Bereich, der sich mit dem Themenkomplex NS-Zeit und Zweiter Weltkrieg befasst. Eine Besonderheit bildet der Raum, der dem lokalen Holocaust-Gedenken gewidmet ist. Hier macht eine Gedenkwand die grauenhaften Geschehnisse sichtbar – am Beispiel von 215 jüdischen Opfern, deren Namen vom Gedenkstein auf dem jüdischen Teil des Friedhofs am Nordcharweg übernommen sind. Die Präsentation lässt die Schicksale nachvollziehen und personalisiert das Gedenken auf eindrucksvolle Weise. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Bereich, der sich der Migrationsgeschichte Recklinghausens widmet. Hier kommen unter anderem Migranten selbst zu Wort und erzählen ihre Geschichte. Für Interessierte lassen sich die Beweggründe der Migration besser verstehen und die Menschen werden als Bereicherung der Stadtgesellschaft wahrgenommen.
Im Anschluss daran wird die mit Abstand älteste Archivalie zur jüdischen Geschichte im Kreis Recklinghausen vorgestellt: Eine sog. Einbandmakulatur, entstanden im 16. Jahrhundert, bestehend aus Pergament-Fragmenten einer spätmittelalterlichen Thora-Rolle, deren Reste eine zeittypisch-säkulare Wiederverwendung als achtlos verwendeter Akten-›Umschlag‹ erlebte.
Hinweis: Das Stadt- und Vestische Archiv ist vom HBF oder der Innenstadt aus zu Fuß erreichbar (ca. 15 Minuten), in der Nähe sind Parkmöglichkeiten vorhanden.
Anmeldung: erbeten E-Mail: gerda.koch-gcjz@t-online.de