Führung, Vortrag und Exkursion
31. August 2016
Landgericht Düsseldorf - 14.00 bis 17.00 Uhr
Werdener Str. 1, Düsseldorf
Am 30. Juni 1981 endete in Düsseldorf nach 474 Verhandlungstagen der bis dahin längste und aufwändigste Strafprozess in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Die vom Gericht verhängten Strafen gegen 15 Aufseher aus dem Lager Lublin-Majdanek wurden als sehr milde angesehen und führten teilweise zu empörten Reaktionen in der Öffentlichkeit, die den damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau veranlassten, in einer Rundfunkansprache auf die Bedeutung einer unabhängigen Justiz und deren Bemühungen um die Wahrheitsfindung hinzuweisen. Die Dokumentations- und Forschungsstelle „Justiz und Nationalsozialismus“ NRW zeigt eine kleine Ausstellung, die an das Lager Lublin und den Prozess in Düsseldorf erinnert. Lange galt der Majdanek-Prozess als das letzte Verfahren gegen NS-Gewalttäter in Deutschland. Seit dem sog. Demjanjuk-Prozess 2011 finden wieder Verfahren gegen Angehörige der Lagermannschaften statt.
Einer Führung durch das Gerichtsgebäude folgen eine Führung durch die Ausstellung und ein Vortrag zum Thema „Die strafrechtliche Aufarbeitung der NS-Gewaltverbrechen“.
Referenten:
Dr. Elisabeth Stöve, Pressesprecherin des Landgerichts, Vorsitzende Richterin
Timm C. Richter, M.A., Historiker
Dirk Frenking, Richter am OLG und Leiter der Dokumentations- u. Forschungsstelle
Anmeldung: unbedingt erforderlich:
gerda.koch-gcjz@t-online.de
Kooperation: Justizakademie NRW