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Igal Avidan spricht über sein Buch
06. Oktober 2017
VHS - 18.00 Uhr
Herzogswall 17, Recklinghausen
Die meisten Menschen in Nazi-Deutschland reagierten gleichgültig auf die Judenverfolgung, viele nahmen an ihrer Ermordung aktiv teil. Nur 600 Deutsche wurden (von Yad Vashem) als Judenretter geehrt, und ein einziger war ein Araber. Der Arzt Mod (Mohammed) Helmy wurde von den Nationalsozialisten als „Nichtarier“ diskriminiert und als Ägypter inhaftiert. Trotzdem half er jahrelang einer jüdischen Familie, sich vor der Gestapo zu verstecken. Mitten in Berlin instrumentalisierte er sogar Hitlers Intimfreund, den Mufti von Jerusalem al-Husseini, um eine Jüdin als Muslima in Sicherheit zu bringen.
Igal Avidan fand Helmys ehemalige Patienten, besuchte seine Verstecke und zeichnete seine einzigartige Geschichte nach. Das ist das erste Buch über diese außergewöhnliche Persönlichkeit, einen Araber im Berlin der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus, noch dazu erzählt von einem Israeli. Das Buch basiert auf intensiven Recherchen und zahlreichen Gesprächen mit Zeitzeugen und Nachkommen. Es schildert viele noch wenig bekannte Aspekte wie die Kollaboration des Großmufti von Jerusalem mit Hitler.
Kooperation: VHS; Gemeinnütziges Institut für Wissenschaft, politische Bildung und gesellschaftliche Praxis (iWiPo)