Vortrag von PD Dr. Ludger Joseph Heid, Essen
30. November 2016
VHS Recklinghausen, Willy-Brandt-Haus - 19.30 Uhr
Herzogswall 17, Recklinghausen
Hitler selbst war zunächst nicht sonderlich interessiert, die Olympischen Spiele nach Berlin zu holen. Erst als er den propagandistischen Wert erkannt hatte, war er ganz vernarrt in die Idee, sein Land der Welt präsentieren zu können und gab die Zusicherung, ausländischen Mannschaften nicht in die Aufstellung herein zu reden. Er übernahm nun die Garantie, die Spiele zu dem auszubauen, was sie noch heute im Gedächtnis sind: die größte bis dahin bekannte Sportshow der Welt.
Über das Verhältnis der Juden in Deutschland und dem Ausland zu den Olympischen Spielen in Berlin im Jahre 1936 ist bislang wenig bekannt. Und doch spielten sie eine sportpolitisch herausragende Rolle, weil die Nazis deutsch-jüdische Sportler/-innen aus rassischen Gründen als Olympioniken von der Teilnahme ausschließen wollten. In diesem Falle hatten die USA mit einem Olympiaboykott gedroht. Wie die Nazis ihre Rassepolitik trotzdem durchsetzten und die USA vor den deutschen Machthabern einknickten, beschreibt der Vortrag.
Nachdem die Olympiade vorbei war, das Ausland sich hatte täuschen lassen, trat die Judenpolitik der Nazis in eine ganz neue, radikale Phase.
Kooperation: VHS Recklinghausen