Vortrag von Manfred Schmitz-Berg,
ehem. Richter am OLG Düsseldorf
29. November 2022
Stadtarchiv - 18.00 Uhr
Hohenzollernstr. 12, Recklinghausen
Die Terrorherrschaft der Nazis hat zu millionenfachem, im Namen des Staates begangenen Unrecht geführt. Verfolgte aus fast allen Ländern Europas, wenn sie denn mit dem Leben davonkamen, hatten oft lebenslange schwerste körperliche und seelische Beeinträchtigungen zu ertragen. Und wer an Leib und Leben verschont blieb, sah seine wirtschaftliche Existenz vernichtet oder sein Vermögen entzogen.
Wie ist der größere der beiden deutschen Nachfolgestaaten – unser Rechtsstaat Bundesrepublik – ab Wiedererlangung der staatlichen Handlungsfähigkeit rund viereinhalb Jahre nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches mit den Opfern und Geschädigten der Naziherrschaft umgegangen? Gab es für alle oder wenigstens die meisten Betroffenen eine „Wiedergutmachung“ (wenn eine solche angesichts der schrecklichen Verbrechen überhaupt möglich sein kann)? Oder wurde wenigstens versucht, angemessenen Ersatz für an Leib, Seele und Vermögen erlittene Schäden zu leisten?
Der 70. Jahrestag des im September 1952 zwischen Israel, der Claims Conference und der Bundesrepublik geschlossenen Luxemburger Abkommens gibt Anlass zur historischen Betrachtung und zum Blick auf den heutigen Umgang mit dem unseligen Nazi-Erbe.
Anmeldung: bis zum 28. November 2022 an die VHS
Kooperation: Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Verein für Orts- und Heimatkunde, VHS Recklinghausen