Wolf Simon Greling, Gerda E. H. Koch:
Selig Sigmund Auerbach. Ein deutsches Rabbinerschicksal im 20. Jahrhundert
Verlag Hentrich & Hentrich
Reihe "Jüdische Miniaturen"
Berlin 2015
98 S. * Euro 9,90
Selig S. Auerbach (1906–1997) war Rabbiner und stand als Vertreter der neo-Orthodoxie in einer langen Familientradition. Die Auerbachs waren mit vielen bedeutenden Rabbinerfamilien in Deutschland verwandtschaftlich und freundschaftlich verbunden. In Hamburg geboren und aufgewachsen, studierte Selig Auerbach u.a. am Rabbinerseminar in Berlin und an der Universität Würzburg, wo er promoviert wurde. In Recklinghausen fand er 1934 seine erste Anstellung als Rabbiner in einer eigenen größeren Gemeinde, dem Bezirksrabbinat Recklinghausen, zu dem noch 19 weitere Gemeinden etwa im heutigen Kreis Recklinghausen und darüber hinaus, gehörten. Dort erlebten er und seine Familie das Jahr 1938. Der Verurteilung zur KZ-Haft konnte er sich durch Fluchtentziehen. In den USA stand er vor einem erzwungenen Neuanfang. Wenige Jahre vor seinem Tod entschlossen er und seine Frau sich zu zwei Reisen nach Deutschland.
Das Buch zeichnet den Lebensweg von Selig Auerbach und seiner Frau nach und gibt Einblicke in eine jahrhundertealte Rabbinergeschichte. Die Schicksale der Familienangehörigen, auch von Hilda Auerbach, geb. Fromm, werden ebenfalls thematisiert.
In Planung sind eine Ausstellung zu dem Buch, die im August 2015 in Anwesenheit der Enkelin von Ehepaar Auerbach eröffnet werden soll und eine Zusammenstellung von Dokumenten und weiteren Materialien für den Einsatz im Unterricht.